Wir fördern die Demokratie-Bildung der Kinder und Jugendlichen im Kiez! Deshalb fanden bei uns, wie immer, die U18 Wahlen statt. Alle Kinder und Jugendliche unter 18 konnten bei uns ihre Stimme abgeben. Die Ergebnisse gibt es unter folgendem Link: https://www.u18.org/start
Wir waren mit unseren Kindern und Jugendliche da und haben an den tollen Workshops teilgenommen und uns mit der queren Community vor Ort ausgetauscht. Wir setzen uns gegen Homo- und Transphobie ein und für ein tolerantes und offenes Miteinander!
Wir arbeiten in einer schwierigen Umgebung. Kinder und Jugendliche erhalten zuhause zu wenig Unterstützung, das Leben von vielen ist von Gewalt gezeichnet. Und eine Vernachlässigung durch Familie, Schule usw. verschärft die Situation. Wenn Mädchen in einer solchen Lebenswelt auf den Straßen unterwegs sind, laufen sie Gefahr in der Peer-Group in Gewaltbeziehungen zu geraten, oft begleitet von Drogenkonsum und dem Einstieg in Prostitution. Für Jungen wird Kleinkriminalität und Drogenhandel attraktiv. Die organisierte Kriminalität, die in der Region sehr präsent ist, nutzt ihre Not aus und setzt sie unter Druck.
Daher freut uns, dass die Landeskommission Berlin gegen Gewalt“ kieznahe gewalt- und kriminalitäts-präventive Arbeit im Flughafenkiez durch unsere Teams fördert. In 2020 hatte die Arbeit den Schwerpunkt in der aufsuchenden Jugendarbeit. In 2021 entwickelte sich daraus eine intensivpädagogische Gruppenarbeit. Zentral ist das Vertrauen der Jungen und Mädchen zu gewinnen, ihnen ehrlich und auf Augenhöhe zu begegnen und sie ernst zu nehmen. Die Gespräche sind offen und an die Pandemie-Vorgaben angepasst. Es geht um Gewalterfahrungen, Peer-Groups, die Vertreibung infolge der Gentrifizierung, niederschwellige politische Bildung (z.B. Verschwörungstheorien, Homophobie) und die schulische und berufliche Zukunft, wer hat welche Chancen? Welche Hilfe und Unterstützung ist notwendig? Welche Wünsche an Anerkennung und jugendkultureller Teilhabe sind wie realisierbar?
Endlich ist es warm draußen und die Corona-Zahlen sinken! Das bedeutet endlich wieder mehr Zeit mit den Mädchen verbringen. Corona bedingt waren wir viel online vernetzt. Das ist zwar auch schön, aber natürlich einfach nicht das gleiche. Worauf wir uns den ganzen harten Winter und Frühling gefreut haben: Schöne Ausflüge Nette Gespräche Lustige Spiele Voneinander lernen Zusammen lachen
Hier waren wir im letzten Jahr in der Rummelsburger Bucht Tretboot fahren.
Am 17. Mai war wieder der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Trans*phobie (IDAHOBIT) und wir waren in Neukölln mit unseren Jugendlichen dabei. Wir stehen gemeinsam gegen die Stigmatisierung und Ungleichbehandlung der LGBTQIA+ Gemeinschaft ein und engagieren uns für ein tolerantes Miteinander.
Projekt „Niederschwellige Hausaufgaben- und Nachhilfe“
Einleitung
Seit der Corona-Pandemie hat sich an vielen Schulen in Nord-Neukölln die Lernsituation verschlechtert. Davon waren alle Besucherinnen und Besucher des MaDonna-Mädchentreffs betroffen. Während des ersten Lock-Downs waren die Kinder und Jugendlichen zuhause isoliert, ihre Eltern nicht in der Lage, ihr Lernen zu unterstützen. Im Gegenteil, viele Mädchen wurden verstärkt auf die traditionelle Rolle der Verantwortung für Familie und Haushalt festgelegt. Die Schulschließungen ließen die Mädchen und Jungen isoliert zurück, es gab wenig Austausch und Kontakt zu Mitschüler*innen und Lehrer*innen.
Doch nicht nur der Präsenzunterricht musste oft über mehrere Wochen ausfallen, auch Nachhilfe konnte nicht im üblichen Umfang stattfinden, da die meisten ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen des Mädchentreffs ihre Arbeit eingestellt hatten.
Das Projekt
Umso mehr haben wir uns gefreut, dass die Stiftung Markstein unser Projekt zur Förderung des Lernens der Besucherinnen und Besucher des Mädchentreffs unterstützt. Das Projekt wurde sehr gut angenommen. Es fand und findet zu 80 % online und 20 % offline statt und bot den Schülerinnen und Schülern
Hausaufgabenhilfe
Prüfungsvorbereitung
Nachhilfe.
Ein 18-Jähriger Jugendlicher, Yaman Omari, – bester Abiturient in Neukölln 2018 – hat die Leitung und die Koordinierung dieses Projektes übernommen. Zu Beginn hat er alle Kinder und Jugendlichen die im Mädchentreff bekannt sind, über WhatsApp und andere Social Media angesprochen. Sie konnten sich bei ihm melden, ihre Wünsche und Bedarfe mitteilen, aus denen er spezifische Lernangebote für einzelne und kleine Gruppen entwickelt hat. An dem Projekt haben seitdem 14 Kinder und Jugendliche (10 Mädchen, 4 Jungen) verbindlich teilgenommen.
Sechs weitere Peer-Jugendliche (4 Mädchen, zwei Jungen) bieten – angeleitet von Yaman Omari – fünf Mal pro Woche online Hausaufgabenhilfe und Nachhilfe an. Mit Videokonferenzen wie Zoom, Face-Time, WhatsApp, BlueButton können sich die Lehrenden und Lernenden virtuell begegnen und im engen Austausch bleiben und weitere gewünschte Angebote erfragen. Die fächerübergreifende multidisziplinäre Nachhilfe für die Vorbereitungen von Prüfungen und Referaten sowie das Lernen voneinander in altersgemischten Gruppen und für verschiedene Fächer hat alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer inspiriert. Zugleich wird die digitale Kompetenz der Kinder und Jugendlichen sehr gestärkt.
Außerdem konnte die traditionelle „Lesenachhilfe“ des MaDonna-Mädchentreffs für alle Kinder von 6 bis 10 Jahre weiterhin stattfinden.
Stiftung Markstein Unterstützer des Hausaufgaben Projektes im MaDonna Mädchentreff in Berlin-Neukölln
Am 17. Mai fand wie jedes Jahr der Tag gegen Homo- und Trans*phobie statt mit einer Aktion von MANEO (Das schwule Anti-Gewalt-Projekt in Berlin)am Boddinplatz. Wir wollen nicht hinnehmen, dass Neukölln und das Rollbergviertel für manche Personengruppen – in diesem Fall Schwule, Lesben und Transmenschen – aufgrund der Gefahr von gewalttätigen Übergriffen und Anfeindungen als No-Go-Gebiet gilt!
Da die Pandemie nur begrenztes Agieren zuließ, werden die Veranstaltungen im größeren Rahmen Ende September in Neukölln fortgesetzt.
Der Schwimmkurs geht weiter, nicht nur für Anfängerinnen. So oft wie möglich buchten wir die online-Tickets für 15-30 Mädchen bzw. einige Jungen. Und wir genossen den vielen Platz im Columbiabad. Schade, dass so viele Jugendliche keine Chance hatten schwimmen zu gehen, da niemand für sie die online-tickets buchen konnte. Corona verstärkt die soziale Spaltung.
Zeitweilig waren die Einrichtungen geschlossen, was die offene Kinder- und Jugendarbeit angeht, entsprechend den Anweisungen des Jugendamtes. MaDonna hatte zugleich täglich sichtbar im Kiez geöffnet, um einzelnen Kindern und Jugendlichen eine Ansprechpartnerin zu bieten, insbesondere für die Erstellung der Hausaufgaben bzw. für Beratung für Kinder und Jugendliche in Notlagen, natürlich unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln. Daneben mussten neue Wege der Kinder- und Jugendarbeit und der Team- und Gremienarbeit gefunden werden. Wir nutzten vor allem Zoom, WhatsApp und Facebook, teils Instagram und Jitsi, TikTok.
Was hat uns in der Zeit beschäftigt?
– Einzel- und Gruppenberatung online (häusliche Konflikte, Langeweile, Depressionen u.a., Mädchen werden vermehrt in die Haus- und Familienarbeit hineingezogen, Reduzierung ihrer Freiheiten, verstärkt durch Ramadan.
Trotz Corona Spaß auf dem Tempelhofer Feld
– Wie können wir sie beim Homeschooling unterstützen, denn viele Kinder und Jugendliche in unserem Kiez haben kein ausreichendes Hard- und Software-Equipment zuhause; selten gibt es einen ruhigen Ort zum Lernen; und sie erhalten seitens der Lehrer*innen zu wenig Anleitung zum digitalen Lernen, zu wenig Erklärungen zum Lernstoff. Anregungen und Unterstützung durch Eltern ist selten möglich, es herrscht große Langeweile. Wir organisierten regelmäßige Nachhilfeangebote, Einzeln oder in kleinen Gruppen online und ermöglichten Mädchen extra-Aufgaben für die Schule zu erledigen, um ihre Noten zu verbessern.
– Täglich gab es online wechselnden Freizeitangebote für die verschiedenen Altersgruppen: Kreatives Gestalten, Filme gucken und besprechen, Chillen und Chatten, Kochgruppe online.
– Politische, soziale und gesundheitliche Bildung war zentral: Aufklärung über die Pandemie, ihre Ursachen, Verbreitung und Gefahren: Das Wissen bei vielen Jugendlichen und ihren Familien ist minimal, die Pandemie wird von vielen als Strafe Gottes angesehen; Verschwörungstheorien sind verbreitet und von Rassismus und Antisemitismus aller Art geprägt.