Die aufsuchende Jugendarbeit im Rollbergviertel und im Flughafenkiez fand durchgehend draussen vor Ort, unter Einhaltung der Pandemie-Regeln seitens der Mitarbeiter*innen statt. Online kann diese Arbeit nicht geleistet werden, da ein großer Teil der Jugendliche zunächst keine Kontaktdaten geben will. Es besteht ein hoher Bedarf an Aufklärung bei ihnen, Verschwörungstheorien sind verbreitet. Und die Jungs halten sich selten an Regeln. Sich selbst überlassen, genervt und gestresst durch ein schwieriges familiäres Leben oder Konflikte auf der Straße wachsen die Aggressionen und die Gefahr des Abrutschens in kriminelle Aktivitäten, teils aus Langeweile, teils aus geringer sozialer Kontrolle bzw. Konflikten mit einer relativ repressiv auftretenden Polizei. Sowohl Gewalt- als auch reassistische Vorfälle brachten weitere Unruhe in den Kiez.
Viele Jugendliche sagen, ihnen fehle die Schule, damit meinen sie weniger den Unterricht, sondern Schule Ort für Jugendliche, Ortder Freiheit, um Freunde zu treffen und so Neues zu erleben.
Die wachsende Gentrifizierung im Kiez nimmt ihnen die gewohnten Plätze und befördert Konflikte auf den Straßen, in den Hauseingängen, mit Besucher*innen von all den Cafès und Restaurants, die überall aus dem Boden schießen.